Tilman
Jäger

 

 

Presse
Jahr 2002


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Pressestimmen

veröffentlicht in Reutlinger General-Anzeiger am 16.10.2002

Alte Lieder in neuem Gewand

Tape 4 um Tilman Jäger in der Tübinger Kreuzkirche

"Jazz & Klassik" überall in Tübingen - und in der evangelisch-methodistischen Kreuzkirche etwas anders, als das Motto der Mammut-Reihe (40 Einzelkonzerte in zehn Tagen!) vermuten lässt: Tape 4, die Formation um den Stuttgarter Pianisten Tilman Jäger und offiziellen "Jazzbeauftragten" des Landes, brachte Ausschnitte aus dem aktuellen CD-Programm "Abendlieder" und andere uralte europäische (Volks-) Lieder in jazzigen Arrangements.

Erste Überraschung: Auch die Kreuzkirche war, wie die Veranstaltungsorte der bisherigen anderen, zugkräftigeren Konzerte, proppenvoll. Zweite Überraschung: Das Quartett um Jäger spielte nicht nur aus Jazzer-Sicht ganz hervorragend zusammen, sondern präsentierte mit dem kräftig - teilweise bis zur Unkenntlichkeit umarrangierten - alten Material ein enorm frisch und hochinteressant klingendes Programm.

Darauf muss man erst mal kommen: Uralt-Lieder wie "An hellen Tagen", "Abend wird es wieder", "Ein Männlein steht im Walde" oder "Guten Abend, gute Nacht" als Grundlage für eine kammermusikalisch feinziselierte Jazz-Geschichte herzunehmen. Jäger hat als Arrangeur das gar nicht mal so kleine Kunststück geschafft, die Melodien in moderne bis hochmoderne Gewänder zu verpacken, ohne die Originale allzu sehr unterzubuttern: Fast nehmen sich Loussiers "Play Bach"-Aufnahmen wie harmlose Plattitüden gegenüber den Tape 4- Preziosen aus.

Mit Jäger spielten drei hochklassige Jazzer aus der näheren und weiteren Region, die den Fans (natürlich) seit langem bekannt sind. Akustisch Erster unter Gleichen war Saxophonist (und Landes-Jazzpreisträger) Ekkehard Rössle: Seine auf dem Tenorsax eher weich-schmeichelnde, auf dem Sopran atemberaubend behände und strahlend helle Tonsprache bildete sozusagen den Leitfaden an diesem Abend. Bassist Paul Müller, auch einer, der auf (fast) allen Jazz-Hochzeiten in den Clubs landauf, landab zu hören ist, konnte sich sowohl im Gruppenspiel wie auch solistisch in der Kreuzkirche so richtig austoben. Schade nur, dass sein Kontrabass trotz dezenter Verstärkung auf der Bühne in der eher dumpf-matschigen Akustik der Kirche nicht besonders gut zu hören war.

Andi Wittes Schlagzeugspiel war dafür (meist ungewollt) umso präsenter: Der Stuttgarter Trommler, ein Meister seines Fachs, konnte so leise spielen, wie er wollte - er deckte mit seinem Schlagzeug trotzdem die anderen oft zu: Eine von einem professionellen Tonmann vorgenommene Saalverstärkung der leiseren Instrumente hätte das gute Konzert auch akustisch zu einem hervorragenden Erlebnis werden lassen.

Aber wir wollen uns hier nicht allzu sehr mit Marginalien aufhalten: Die "Abendlieder" von Tape 4 bei den "4. Tübinger Jazz & Klassik Tagen" waren ein Hörerlebnis der besonderen Art - und dementsprechend begeistert applaudierten dann auch die Zuhörer.

mpg


 

Jäger versammelte ausschließlich Spitzenmusiker um sich. Das fängt schon beim Fundament an. Einen Bass wie den von Paul Müller zu hören, ist Labsal für die Ohren. Als Fundament für die Combo, mit sattem Ton die harmonischen Wendungen einläutend, beweist Müller in seinen Soli, dass ein solches Instrument zu hochmelodiösem Spiel fähig ist. Virtuosität ist selbstverständlich, der Ton atemberaubend.

Die Leistungen der anderen Bandmitglieder stehen dem in Nichts nach. Der Untertitel des Konzertes ist "eine kleine JazzNachtmusik". Und so stehen viele Abendlieder auf dem Programm, wie zum Beispiel "Die Nacht ist kommen". Viele Melodien stammen aus dem 15./16. Jahrhundert, es erstaunt, dass diese meist in Kirchentonarten abgefassten Stücke, mit Jazztonarten unterlegt, so gut, so ungewohnt und doch so vertraut klingen.

Viel trägt dazu auch der Mann am einzigen Melodieinstrument des Abends bei: Ekkehard Rössle am Saxophon, Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg, gebietet über eine riesige Klangfarbenpalette. Sein softer Ton, so fragil, als ob er gleich wegbliebe, wechselt die Schattierungen im Minutentakt. Nie allzu aufdringlich, aber immer präsent gelingt eine Phrase nach der anderen.

Zweiter Gast des Abends: Der Sänger Klaus-Dieter Mayer, der mit dem nächsten Titel "Abend wird es wieder" eingeführt wird. Hier wird besonders deutlich, welche Leistung dieser Crossover von den Musikern fordert: Das Lied beginnt klassisch, Mayer erweist sich als äußerst begabter Liedsänger um anschließend, mit dem Einsetzen von Bass und Drums ins jazzige zu gehen. Jeder einzelne an diesem Abend muss also sowohl klassisch als auch im Jazz-Bereich gebildet sein. Auf Mayer trifft dies im Besonderen zu, schließlich ist er auch als klassischer Bariton aktiv.

"Ach lieber Herr Jesu Christ" - fast alle Stücke an diesem Abend haben religiösen Bezug - wird nur von Rössle und Tilman Jäger alleine bestritten. Böblingen weiß ja, was es an Tilman Jäger hat, eine Klangpracht ergießt sich über das Publikum, fein begleitet von Rössle. Und dann als letzte Nummer vor der Pause das "Männlein im Walde", das wohl eher unter Palmen steht. Der Humor springt aufs Publikum über, Schmunzeln überall. Andi Witte fesselt mit einem klug aufgebautem Solo. Immer präzise, fast flirrend schnell, bringt er das Publikum zum Johlen.

Nach der Pause wird das Niveau gehalten, es erklingen unter anderem zwei Spirituals, "Kum ba ya" und "Go down, Moses". Auch in diesem Fach findet sich Mayer zurecht, ebenso wie die anderen Bandmitglieder. Immer wieder schauen sie sich gegenseitig an, hören aufmerksam den Soli der anderen zu, brillieren solistisch um dann wieder Teil eines Kollektivs zu sein. Kammermusik par excellence.
Böblinger Kreiszeitung 26. November 2004

Das künstlerisch interessanteste Konzert der JazzTage... Jäger ist auf seinem Album Abendlieder eine der interessantesten Synthesen von europäischer Melodik, Jazz-Harmonik und - Rhythmik gelungen, die dieses Land je zum Genre beigesteuert hat. Und zwar eindeutig zum Jazz-Genre... Daran ließen weder Paul Müllers swingender Bass, noch die hochdynamischen Drum-Delikatessen Andi Wittes, des begnadetsten Leisespielers, der je in Beutelsbach zu hören war, den geringsten Zweifel, ganz zu schweigen von Rössles grandios sanftem Sax-Sound, der nach Bedarf wild oder kultiviert intonierte, oder Jägers kluger Harmonik, die die zugrunde liegenden Melodien auf mannigfache Art variierte und oft derart versteckte, dass sie Rössle wieder hervorholen und transparent machen musste. Was diesem hörbar Freude bereitete.
JazzTage Weinstadt 31.3.2004

Tilman Jäger im Cave Heilbronn Jazzmusiker spielen nicht nach Schema F Rössle schaffte es immer wieder unglaublich, geladene Spannungen herauszuarbeiten.
Heilbronn 14.10.2003

Alte Lieder in neuem Gewand Tape 4 um Tilman Jäger in der Tübinger Kreuzkirche Erste Überaschung...die Kreuzkirche war, ...proppenvoll. Zweite Überraschung: Das Quartett um Jäger spielte nicht nur aus Jazzer-Sicht ganz hervorragend zusammen, sondern präsentierte mit dem kräftig - teilweise bis zur Unkenntlichkeit umarrangierten - alten Material ein enorm frisch und hochinteressant klingendes Programm. Mit Jäger spielten drei hochklassige Jazzer... Akustisch Erster unter Gleichen war Saxophonist (und Landes-Jazzpreisträger) Ekkehard Rössle: Seine auf dem Tenorsax eher weich-schmeichelnde, auf dem Sopran atemberaubend behände und strahlend helle Tonsprache bildete sozusagen den Leitfaden an diesem Abend.
Reutlinger Generalanzeiger vom 16.10.02 Das Jazzquartett "Tape 4" setzte sich dabei imponierend in Szene. Dank intelligenter Bearbeitungen für Jazzquartett aus der Feder Tilman Jägers kam zu keiner Zeit Langeweile auf... Man vergaß für Augenblicke alle Wirklichkeit. Der Jubel war entsprechend gewaltig...
Böblinger Kreiszeitung 3.7.01

Auffällig an der Band ist deren gläserner, kristallklarer Klang der Instrumente, der sich stets harmonisch, ausgesprochen ästhetisch und geschmeidig anhört. ... An vorderster Front trug zu diesem faszinierenden Hörvergnügen. der junge Saxophonist Ekkehard Rössle bei, dessen Spiel auf Sopran- oder Tenorsaxofon stets schwerelos war und durch anspruchsvolle Phrasierungen überzeugte. .. Der Pianist Tilman Jäger setzte klare Akzente durch von federleichtem gekennzeichnetes Spiel auf den schwarzen und weißen Tasten. Ein phantasievoller Bassist ist Paul Müller, der swingend und markant die Saiten seines Instruments anzuschlagen versteht. Eher dezent und dennoch seinen Mitspielern in der Band eine solide Basis bietend brachte sich Andi Witte am Schlagzeug ein. Das sensible Zusammenspiel der Musiker bot den Zuhörern in der Johanneskirche ein mitreißendes Hörerlebnis.
Kornwestheimer Zeitung 20/9/00

Presse-Rezensionen (Auszüge) über Tilman Jäger

"Das ist Jazz vom Feinsten, den sich kein Freund der improvisierten Musik entgehen lassen sollte! Jazzfans: Lest die Vorankündigungen des Kulturteils der Zeitung!" (Journal am Sonntag)

"Es entstand jener Ausdruck des Ursprünglichen, des Noch-nie-gehörten, wie man ihn ganz, ganz selten im Konzertsaal vorfindet" (Waiblinger Kreiszeitung)

"...mit enormer Präsenz" "dramaturgisch geschickt aufgebaut" (Stuttgarter Zeitung)

"Tilman Jäger macht daraus ein Meisterwerk mit speziellem Zuschnitt auf jeden Musiker" (Journal am Sonntag)

"Ein herausragender Musiker ... Berührungsängste kennt er nicht" (Böblinger Kreiszeitung)

Lokalmatador Tilman Jäger am E-Piano lieferte daneben den Nachweis, dass sein Job als Klavierprofessor in München seinem Klavierspiel sehr gut tut. Selten hat man den ehemaligen AEG-Lehrer so tastengewandt, so erdig groovend erlebt wie in der Tüv-Halle. Seine Mitbegleiter aus der Rhythm-Section jedenfalls ließen sich von diesem inspirierenden Spiel anstecken: Drums, Bass und Klavier schaukelten sich bei Jäger-Soli regelmäßig zu den einsamen Energiespitzen hoch.

Sindelfinger Zeitung 26.Juni 05

Glanzlichter waren diesem Abend waren sicher der, nur von Piano und drums dargebotene, "Salsito"...

Filderzeitung 18.7.98

veröffentlicht in Sindelfinger Zeitung am TT.10.2002

Böblingen: Auftakt für "Jazztime"-Reihe in der Kongresshalle
Von unserem Mitarbeiter Tim Kartmann

Die "Jazztime"-Reihe in Böblingen ist in ihre zweite Saison gestartet.
Tilman Jäger am Flügel, Martin Simon am Bass und Hans Fickelscher am Schlagzeug boten in der Kongresshalle ein erstklassiges Fundament, auf dem sich die drei geladenen Bläsertalente auf der Grundlage der Musik von Louis Armstrong entfalteten.
Souverän spielten die Sechs in wechselnden Besetzungen durch das abwechslungsreiche Programm und dokumentierten durch Arrangements von Andy Lawrence (Trompete, Gesang) und Jäger die inspirative Frische und musikgeschichtliche Tragweite des Louis Armstrong. Intensiv und locker Sie beschränkten sich jedoch nicht auf die traditionelle Wiedergabe bekannter Swing- und Bluesklassiker, sondern zeigten die Vielseitigkeit des Jazz mit Intensität und doch anhaltender Lockerheit bei Stücken wie "Mack the Knife".
Hier brillierte Lawrence sowohl sängerisch als auch wieder mit selbstverständlich virtuosen Trompeteneinlagen.
An der Posaune überzeugte Felix Fromm durch schöne Solis, aber noch mehr durch seine groovigen Kompositionen "Flügelspieler" und "Angel eyes" die der Band und dem Publikum sichtlich Freude bereiteten.
Ekkehard Rössle bewies wiederholt wie feinfühlig er sein Saxophonspiel einbringen kann. Er war diesmal eingesprungen für den Klarinettisten Fritz Dautel. Rössle hatte öfter schon mit Tilman Jäger musiziert und diese Erfahrung spiegelte sich in dem gut abgestimmten Sound und dem ausgezeichneten Timing wider.
Die Bandmitglieder fügten sich sehr gut zusammen und es fiel ihnen leicht, mit einem durchaus anspruchsvollen Programm den gut gefüllten Württembergsaal in Begeisterung zu versetzten. In stilvollem Ambiente ging der Abend nach mehrfachen Zugaben zu Ende und ließ auf die angekündigten Folgeveranstaltungen hoffen.

Geplant, aber wegen der Böblinger Haushaltslage noch nicht endgültig festgeklopft sind "Jazztime"-Konzerte im Februar und März 2003.
Am 15. November dreht sich auf jeden Fall alles um "Cole Porter & more".